Breite Beteiligung aller, statt einsame Entscheide einzelner.
Lebensqualität wiegt mehr als Gewerbesteuer.
Im Bereich der Bahngleise Neusser Str. soll, wenn es nach dem Wunsch des Bürgermeisters geht, ein Container-Terminal entstehen. Es soll außerdem gekoppelt werden mit einem gemeinsamen Gewerbegebiet mit der Stadt Grevenbroich. Die Bürger Jüchens, aber auch aus Grevenbroicher Ortsteilen befürchten zunehmenden Verkehr, Lärm und andere Belastungen.
Im Rahmen einer Veranstaltung der IHK in Jüchen im September 2013 hat Bürgermeister Zillikens die Absicht für Containerterminal und interkommunales Gewerbegebiet erstmals öffentlich bekannt gegeben und zugleich bereits einen interessierten Investor und weitere Projektpartner vorgestellt. Bekannt wurde auch, dass er auf einer Wirtschaftsmesse bereits dafür mit einer Imagebroschüre geworben hatte. Die Mitglieder des Rates und des Fachausschusses waren bis dahin nicht informiert, sondern erhielten erst im Dezember 2013 weitere Informationen. Mit der zunehmenden Diskussion wurden auch die Sorgen und Ängste der Anwohner in den nahen Wohngebieten geweckt. Die Pläne lassen viel Schwerlastverkehr, ständigen, auch nächtlichen Lärm und durch Beleuchtungen auch Lichtemissionen befürchten. Aus den Reihen der Bürger formiert sich zunehmend Kritik und Widerstand gegen das Projekt. Die Bürger befürchten weitere Nachteile und Belastungen und beklagen das eigenmächtige Handeln von Politik und Verwaltung ohne ihre Beteiligung.
Unsere Lösung
Grundsätzlich können Container-Terminal und interkommunales Gewerbegebiet wirtschaftliche Vorteile für Jüchen erbringen. Allerdings müssen alle Belästigungen und Emissionen zu Lasten der Bürger vermieden werden.
Ihre Beteiligung und offene Information ist ein Muss!
Jüchen war lange Zeit wirtschaftlich benachteiligt. Der Tagebau hat mehr als ein Drittel der Gemeindefläche genommen, die damit für eine Gemeindeentwicklung und für eine wirtschaftliche Entwicklung nicht mehr zur Verfügung standen.
Dies erklärt auch, warum Unternehmen wie 3M, Kleine und Polo entlang der B59 in gedrängter Nähe zu den nahen Wohngebieten angesiedelt sind. In diesem Sinne ist es durchaus folgerichtig, Gewerbeansiedlungen künftig südlich der A 46 voranzutreiben. Ein interkommunales Gewerbegebiet hat zudem den Charme geteilter Arbeit, geteilter Kosten und gemeinsamer Vermarktung. Auch die Verbindung mit einem Container-Terminal, der vor allem die nahe liegenden Seehäfen in den Niederlanden und Belgien (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen und Zeebrugge) und auch die in Jüchen angesiedelten Logistikunternehmen bedient, hält die FWG grundsätzlich für eine förderliche Idee.
Allerdings darf dies kein Alleingang des Bürgermeisters werden. Die Menschen in Jüchen müssen mitgenommen werden, ihre Sorgen ernst genommen und berücksichtigt und sie müssen zwingend beteiligt und offen informiert werden. Das Gemeinwohl und die Lebensqualität der Menschen muss bei allen Planungen im Vordergrund stehen. Dies gilt für alle Fragen der Verkehrsplanung, aber auch für alle Maßnahmen gegen Lärm und weitere Emissionen.
Ist es richtig, das wir auch eine neue 2 trassige Bahnstrecke bekommen, wenn das Terminal kommt? Hier ist ja dann auch wesentlich mehr Zuglärm zu erwarten, nicht nur in Jüchen, sondern auch in Hochneukirch,natürlich Birkenallee wo die Trasse da parallel zur L345n laufen soll ? Die Bahnstrecke soll kurz hinter Jüchen abgezweigt werden und dann 18 km lang werden und in MGL-Herrath an die Aachner Strecke angebunden werden.
AntwortenLöschenIch muss zugeben, dass ich nicht der Bahn-Experte in der FWG bin, aber wir haben einen: dem werde ich Ihre Frage jetzt zusenden und ich werde zeitnah eine Antwort hier hinein setzen.
LöschenSo viel vorab aus meiner Erinnerung: ich glaube, Sie haben Recht und es gibt zumindest Absichten, für solch eine Anbindung an die Aachener Strecke. Diese Planungen haben aber nichts mit dem Containerterminal zu tun. Eher ist es so herum, dass ein potentielles Containerterminal von solch einer Streckenanbindung profitieren würde. Aber wie gesagt eine präzise Antwort unseres Experten folgt.
So, jetzt schiebe ich die Antwort unseres Bahnexperten Klaus Füller nach:
LöschenWir bekommen derzeit keine neue 2 trassige Bahnstrecke von Herrath nach Hochneukirch.
Geplant war eine eingleisige Verbindungstrecke zwischen beiden Orten mit einer Zwischen-Parkmöglichkeit von Güterzügen.
Die Entscheidung fällt im Herbst bei Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplanes.
Also eine weitere Belastung für Hochneukirch - Süd - neben der 345n ?
LöschenEs kann meines Erachtens zumindest angenommen werden, dass es mehr Güterverkehr gibt, wenn das Containerterminal verwirklicht werden sollte. Dann dürfte auch die Route über Hochneukirch stärker belastet sein. Und für die 354n ist es ja ebenfalls noch nicht zu spät. Wir haben ja erst mal alle wach gerüttelt. Da ist es wichtig, dass sich auch die Bürger klar positionieren und der Politik klar machen, was sie wollen und was nicht. Wir werden Sie - wie vorher auch - auf dem Laufenden halten.
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